Artikel aus bmH 4.2022
Ein nachhaltiges Schulgebäude im MHM-Holzbausystem
In Kreßberg, an der Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern, entstand auf dem historischen Schloss Tempelhof eine sozial-ökologische Lebensgemeinschaft.
Für den Bau wurde das MHM-Holzbausystem von Hundegger genutzt. Das MHM System besteht aus unverleimten Bretter werden in Kreuzlagen zu Wandelementen verarbeitet, die durch ihre geriffelte Beschaffenheit gute Dämmeigenschaften aufweisen und ohne chemische Zusätze oder Klebstoffe auskommen. Die MHM-Elemente sind diffusionsoffen, stabil, tragfähig und energiesparend. Die Produktion ist effizient und präzise, was eine schnelle Montage ermöglicht. Bei der Freien Schule Tempelhof dauerte der Bau nur ein Jahr.
Ein innovatives Holzhaus für die Freie Schule Tempelhof
Die Freie Schule in Tempelhof wurde als innovative Holzkonstruktion umgesetzt. Die Gründung des Schulgebäudes erfolgte auf einer elastisch gebetteten Stahlbeton-Bodenplatte. Die Gebäudehülle besteht aus vorgefertigten MHM CLT - Holzelementen, die außenseitig mit Holzweichfaserplatten gedämmt wurden. An einigen Stellen wurden aus ästhetischen und Kostengründen sichtbare Holzoberflächen verwendet.
Die Innenwände und Decken wurden ebenfalls in Massivholzbauweise ausgeführt. Die Decken bestehen aus Brettschichtholz-Elementen und sind als statisch wirksame Scheiben ausgeführt. Das Flachdach wurde windschief angelegt, um Dachüberstände ohne Kältebrücken zu realisieren und eine besonders harmonische Optik zu erzeugen. Ein Außenbalkon mit Treppe wurde aus Stahlkonstruktionen errichtet. Das gesamte Gebäude ist gut gedämmt und schafft ein angenehmes Raumklima.
Die Massivholz-Schule als Gemeinschaftsprojekt
Das Schulgebäude beeindruckt passend zur offenen Grundhaltung der Gemeinschaft in Tempelhof mit einer ungewöhnlichen Kubatur. Dabei bietet die Schule bodentiefe Fenster und flexible Räume für einen freien Unterrichtsansatz und maximalen Kontakt zur Natur. Die Schule hat Platz für über 60 Schüler und wird auch von Kindern aus umliegenden Dörfern besucht. Der Bauprozess wurde partizipativ gestaltet, indem Eltern, Schüler und die Gemeinschaft des Schlosses Tempelhof einbezogen wurden. So wurde etwa die Fassadenbekleidung als Gemeinschaftsprojekt realisiert.
Passend zum ökologischen Grundgedanken erfolgt die energetische Versorgung der Schule über ein Nahwärmenetz mit einem Pelletkessel. So kann sich die Ökobilanz des Gebäudes sehen lassen: Das einzigartige Massivholzhaus ist in der Lage, über 247 Tonnen CO2 zu speichern.